Hallo und willkommen zurück zu den Ansichten eines Troubadours!

Meine einmonatige Absenz sei mir verziehen. Die Wahrheit ist: Ich habe nicht einmal eine gute Entschuldigung. Ich glaube, ich hatte schlicht und ergreifend einfach nichts mehr zu berichten.

Genießt du den langersehnten Sommer? Räkelst du dich in den Wogen des unaufhörlich fließenden Flusses? Fühlst du dich wie der Tennisball zwischen den Schlägern von Yin und Yang?

Also, ich schon!

Seit mir oben genannte Punkte körperlich und geistig unaufhörlich bewusst sind, wähne ich mich in einer nur allzu willkommenen Seligkeit. Hinzu kommt noch eine Geheimzutat, die mir jahrelang fremd war und dich ich nun endlich in den „Eintopf zum Glücklichsein“ dazu gemischt habe: Dankbarkeit.

Mein Kiefer ist wieder etwas lockerer (bis auf die Weisheitszähne, die mir gerade schmerzhaft wachsen), meine verkrampften Hände ruhen sanft im Schoß und die Schlagader auf meinem Hals pulsiert nicht länger im Taumel der Manie. Alles ist ruhig, friedlich und gut.

Danke!

Nach einem außerordentlich turbulenten Monat voller Konzerte als Sideman sitze ich nun also wie ein beurlaubter Spartaner in meinem Zimmer, tunke die Schreibfeder gedankenversunken ins Tintenfässchen und lausche den zwitschernden Vöglein Döblings. (Okay, tatsächlich klingt Bruce Springsteen aus den Boxen und singt „Born in the USA“. *lacht*)

Zwei Wochen werde ich noch in Wien sein, dann ist mir ein Sommer in der Hitze Zyperns gewiss und ich freue mich bereits, endlich wieder fortzufliegen!

Wie läuft`s bei dir?

Worüber soll ich heute mit dir sprechen? Mir scheint, ich hätte alles bereits gesagt. Und je öfter ich über das Tao spreche, desto unglaubwürdiger wird die Sache, denn, wie ich dauernd zu erklären versuche: Darüber zu reden, bringt im Endeffekt genau Nüsse. Das Tao erschließt sich dir, wenn du es zulässt. Es ist kein intellektueller Prozess.

Was gibt es also sonst, worüber ich mit dir plaudern könnte?

Meine Berichte alkoholischer Partynächte waren während des Winters sehr beliebt, doch auch diese neigen sich nun ihrem Ende. Ebenso wie meine ständigen Kontakte mit der Dunkelheit. Also auch da gibt’s nichts Spannendes mehr zu berichten.

Mein Album befindet sich in der Endphase der Postproduktion, für mein Buch suche ich nach wie vor nach einem guten Verleger und mein Privatleben funktioniert zum ersten Mal seit Jahren wie Butter.

Toll!

Ich probiere ständig neue Saiten für meine Gitarre aus, mache Sport, lache viel, trinke ausschließlich Weißwein und schaue Stargate Atlantis.

Ja.

Dann hätten wir das auch geklärt.

Demut, die Absenz des Egos und Dankbarkeit ebnen mir den Weg in ein glückliches Leben.

Weiter so, sag ich nur!

Niemals würde ich mich dazu auserwählen, DIR einen Ratschlag zu erteilen, aber wenn du schon meinen Blog liest, tu ich’s.

Erlaube dir selbst, glücklich zu sein. Atme die frische Luft, lausche den Klängen der Musik, genieß den Geschmack deines Lieblingsweins und verschmelze mit dem Moment. DAS ist Meditation. DAS ist die Wahrnehmung, die uns daran erinnert, dass wir lebendig sind.

Wir leben in einer Zeit, die ich selber, niemals verstehen werde, ebensowenig wie die Menschen, die hier hineingeboren wurden. Aber das braucht uns nicht länger zu kümmern. Denn solange WIR den WEG gehen, der für UNS der Richtige ist, machen wir – so denke ich – alles richtig.

Reise viel, singe jeden Tag und liebe deine Nächsten.

Auf bald!

Nächstes Mal vielleicht mit etwas mehr Blabla a la Jannis Raptis.

Grad ist das Leben zu schön, um es mit Worten zu entweihen!

Schöne Woche und bis bald, liebe Leserschaft!

Kisses

 

Jannis

 

(Jannis Raptis, „Ansichten eines Troubadours“ Blog 2017, http://www.jannisraptis.com)

Ein Gedanke zu “Ansichten eines Troubadours, Woche 30: „Die Weisheitszähne des Enterbten“

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