Triskaidekaphobie (aus griechisch τρεισκαίδεκα, translit. treiskaídeka, deutsch ‚dreizehn‘ und griechisch φόβος, translit. fóbos, deutsch ‚Furcht‘) wird die abergläubische Angst vor der Zahl Dreizehn genannt. Bei starker Ausprägung, insbesondere dann, wenn die Betroffenen alles, was mit der Zahl 13 zu tun hat, vermeiden und umgehen, spricht man von einer isolierten oder spezifischen Phobie im medizinischen Sinne. (aus: Wikipedia, der freien Enzyklopädie)

Aye.

Freitag der Dreizehnte.

Guten Abend, lieber Leser/liebe Leserin!

Wie geht’s dir? Wie viele schwarze Kater sind dir heute schon begegnet?

Nichts für ungut, aber ich persönlich finde schwarze Katzen eigentlich ziemlich schön! Ich hab nie verstanden, wieso sie als schlechtes Omen betrachtet werden.

Aber gut, ich habe in meinem Leben so Einiges nicht verstanden.

An der Frage nach der Bedeutung schwarzer Katzen wird’s nicht scheitern.

Ich erwachte unausgeschlafen und schwer erkältet, aber voller Kraft und Elan um 8:00 in der Früh (hört, hört!) und verbrachte den ganzen Tag im Studio, wo wir mit den Aufnahmen zu meinem neuen Album begannen.

 

Das Team ist grandios und es tut gut, mit so talentierten, geduldigen und liebevollen Kollegen zusammenzuarbeiten. Die zwölf Lieder, die auf dieses Album kommen, bestehen ausschließlich aus meinem Herzblut und der Essenz meiner Seele.

Sie sind mir meine wertvollsten Kinder und ich stehe hinter jeder einzelnen Note.

Aber dazu mehr, wenn es soweit ist.

Ich möchte ein wenig über Freitag, den Dreizehnten sprechen.

Sag, mein Teurer/meine Süße: Glaubst du an Verwünschung?

Seit ich um 19:00 das Studio verlassen habe und in die Realität zurückgeschleudert wurde, höre ich pausenlos einen Satz in meinem Kopf, den mein Vater neulich gesagt: „Es gibt vielleicht keinen Gott, aber es gibt definitiv einen Teufel.“

Das möchte ich so natürlich nicht unterschreiben, aber ich weiß, was er damit gemeint hat.

Manchmal läuft einfach ALLES beschissen.

Die große Zehe meines heilen Fußes ist aus mir unerklärlichen Gründen geschwollen wie Sau und schmerzt höllisch, sodass ich den Fuß kaum mehr benutzen kann, was bedeutet, dass ich meinen verletzten Fuß, der in einer Schiene steckt, belasten muss. Man könnte meinen Gang durchaus als Schlurfen bezeichnen.

Gleichzeitig bin ich krank und rinne aus jeder Pore aus.

Dazu kommen Rückenschmerzen und Insomnia.

Und als ob das alles nicht genug wär, hätte ich auch beinahe meinen Zug nach Linz verpasst, was wirklich trostlos gewesen wäre.

Wenn ich abergläubisch wäre, würde ich jetzt meinen, dass einige Leute da draußen mich ins Grab bringen wollen.

Ob es die Neider sind, die mir nicht gönnen, dass ich aus dem Sumpf gekrochen bin und nach Jahren der Dunkelheit einen kleinen Pfad zu gehen begonnen habe, der möglicherweise zu meinem Weg führt?

Die Ex-Freundinnen en masse, die sich in meine Traumwelt schleichen und nicht wahrhaben wollen, dass ich jetzt eine Lebensabschnittspartnerin habe?

Die Zigeunerin gestern am Straßenrand, die mich hörbar verflucht hat, als ich ihr KEIN Kleingeld schenkte, nur weil sie vor sich hin kauerte und bettelte?

Mein eigener Selbstzerstörungstrieb, der mich einfach nicht glücklich sehen will?

Who cares!

Wer auch immer du bist: FICK DICH und deine Sippe und dein Haus! Wie wir in Griechenland so schön sagen.

Ich werde verdammt nochmal NICHT sterben! *lacht*

Mit zehn Pfeilen im Torso werde ich noch immer aufrecht stehen und dir ins Gesicht lachen.

So. Dann hätten wir das auch geklärt.

*Räusper*

Verzeihung. Der Ackergaul ging mit mir durch.

Gerade sitze ich im Zug nach Linz und blogge. In einer Stunde werde ich mein süßes Früchtchen in die Arme schließen und unmittelbar danach eine Karaffe Whisky bestellen.

Dieser Tag hat mich geschafft.

Also wenn der heutige Freitag der Dreizehnte seinem Ruf nicht gerecht wurde, dann möchte ich nicht länger Kurfürst Edelbert heißen.

Aber he: Wir haben es überlebt!

Danke fürs Zuhören, ich musste das jetzt wirklich loswerden. Habe gerade 20 Minuten am Bahnsteig geheult wie ein Schlosshund, weil das einfach alles zu viel für mich war.

Du und ich, wir beide wissen, dass ich ein Sensibelchen bin. Aber pssst, das bleibt unser kleines Geheimnis! *zwinker*

Was lernen wir daraus?

Ob uns wer verflucht hat oder nicht, ist im Wesentlichen völlig wurscht! Ob Flüche oder Segen, alles lebt nur dann, wenn du es zulässt!

Zieh dein Ding durch.

Lebe.

Werde groß, indem du DEINEM Weg folgst.

Und vor allem: Scheiß auf das, was die Anderen sagen, wenn es dich nicht weiterbringt.

Hater wird es immer und überall geben. Diese Leute brauchen wir nicht.

Du bist zu Größerem bestimmt. Ich weiß es.

Und du weißt es auch.

Wehren wir uns nicht länger dagegen. Wehren wir uns nicht gegen diese liebliche Stimme, die in ihrer unfassbaren Fragilität doch so viel mächtiger als ein Felsen ist. Diese liebliche Stimme, die unser Glück will.

Folgen wir ihrem Ruf.

Du verdienst es. Und ich verdiene es auch.

Wir verdienen es, glücklich zu sein.

Scheiß auf Freitag, den Dreizehnten. Scheiß auf die Dunkelmagier.

Vergiss nicht: Das Böse alleine hat keine Macht! Es nährt sich AUSSCHLIESSLICH an den schlechten Momenten des Guten!

Wie sagt Julius Langbein (der Rembrandtdeutsche) so schön: „Das Licht erleuchtet zugleich sich selbst und die Dunkelheit.“

So ist es.

Und zum Abschluss noch ein Zitat von Jesus, dessen Wunden ich derzeit in meinen Träumen reinige:

Niemand zündet ein Licht an und setzt es an einen heimlichen Ort, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, auf dass, wer hineingeht, das Licht sehe. Lukas 11.33

 

Amen.

 

(Jannis Raptis, „Ansichten eines Troubadours“ Blog 2017, www.jannisraptis.com)

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