Einen wunderschönen, verspäteten Samstag, wünscht dir dein Troubadour!
Wie geht es dir?
Tut mir leid die Verspätung, aber nachdem ich die letzten zwei Tage von morgens bis abends im Studio arbeitete, kam ich leider nicht zum Bloggen und musste den Freitags- und Samstagspost heute hochladen.
Dennoch: Es waren zwei wunderschöne Tage voller Fokus, Konzentration, Achtsamkeit, Demut, Kreativität und sehr, sehr harter Arbeit.
Schön.
Nach der heftigen Fragerei dieser Woche (s. W12D2, W12D3 und W12D4) habe ich mich, ohne es zu beabsichtigen, irgendwie wieder selbst gefunden.
Auch beginne ich nun wieder zu meditieren. (Wir werden diesen Blog nächste Woche nutzen, um ein wenig über Meditation zu sprechen.) Dieser Umstand, kombiniert mit der Tatsache, dass ich jetzt MEINE Musik mache, tut mich zwar ein wenig erden und vor dem Wahnsinn bewahren, aber gleichzeitig lässt er mich schweben.
Ich bin nicht länger Teil irgendwelcher Nichtig- und Merkwürdigkeiten.
Gestern sagte ich zu meinem Kumpel einen Satz, der möglicherweise übertrieben klischeehaft klingt, aber ich meinte ihn wirklich von ganzem Herzen. Ich sagte:
„Daniel, ich habe mit dieser Welt abgeschlossen. Ich bin ein Alien im Körper eines Menschen.“
So fühl ich mich und das ist vollkommen okay so.
Wir gingen in eine gut besuchte Latin-Bar und setzten uns an den Tresen. Ich machte mir nicht einmal die Mühe, meinen Mantel auszuziehen. Ich starrte mit leerem Blick auf mein Glas. Und doch war ich nicht unglücklich. Es war alles okay, so wie es war.
Mein Freund sprach mit fast jeder Frau in der Bar und das gefiel mir. Ich jedoch saß da und verabschiedete mich langsam. Diese Welt war nicht länger die Meine.
Zwischendurch wurde ich angeblickt oder gar angesprochen, unter anderem von etlichen Latinas, die zu 100% mein Typ waren und mich in ihrer grenzenlosen Süße geradewegs in die Unterwelt zu verführen trachteten. Ohne Zwischenstopp.
Doch ich luvte.
Ich war Jannis Raptis. Ich war es gestern Abend und ich bin es heute immer noch.
Diesmal wirklich.
Ich stecke in einer festen Beziehung mit meiner Arbeit. Außerdem habe ich jetzt eine Partnerin. (Schöner Satz!) Für zuckersüße Latinas und die Latte an zartbitteren Problemen, die sie mit sich tragen, fehlen mir drei wesentliche Punkte: Die Kraft, die Zeit und das Budget.
Fokus 3 von 5.
Wir nähern uns dem Ziel.
Zuletzt sagte mein Freund einen Satz, der mich zugleich verstörte und faszinierte. Er sagte, dass die Unendlichkeit und das Nichts in Wahrheit exakt Dasselbe wären. Dabei deutete er auf eine der gelben Stangen in der U6.
Wir lachten im Angesicht der Todesangst und der Kluft, die er mit dieser Aussage herbeirief, und hatten keine Furcht mehr vor den Orks, die diese abscheuliche U-Bahn-Linie seit jeher terrorisieren.
Die Unendlichkeit und das Nichts sind Ein- und Dasselbe. Vielleicht gehe ich in einem der nächsten Postings darauf ein, aber das Thema benötigt ein wenig mehr Vorbereitung.

Das geht an alle Künstler da draußen, die von ihrem Wesen her – ebenso wie ich – gerne zu Zerstreuung neigen:
- Finde deinen Fokus. Finde IRGENDEINEN Halt. Egal was, irgendetwas, das dir Stabilität gibt.
- Mache deine Arbeit und folge dem Pfad, den NUR du sehen kannst.
- Sei achtsam, demütig und respektvoll.
- Vergib dir und anderen.
- Reise viel.
- Lerne, dich mit weniger zufrieden zu geben.
- Liebe deine Nächsten und wenn du deine Feinde nicht lieben kannst, dann kehre ihnen den Rücken.
- Lass dich nicht besiegen von den Dämonen. Du KANNST diesen Kampf gewinnen.
*heroische Musik*
Go for it.
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Aber in der Regel glaube ich, dass es auch genug Leute da draußen gibt, die von Natur aus schon fokussiert(er) sind und zu innerer Zufriedenheit, möglicherweise sogar Glückseligkeit neigen.
Ich und die Meisten meiner Kaste gehören nicht dazu. *lacht herzhaft*
Gut!
Wie schon zuvor erwähnt: Da ich weder die Zeit noch das Budget habe, mich mit den kapitalistischen, bauernschlauen Systemen asozialer Medien wie Twitter oder (am allerschlimmsten) Facebook herumzuschlagen, um meine stark reduzierte Reichweite zu erweitern, würde ich dir empfehlen, deine E-Mail in den Verteiler einzutragen, der sich auf der Homepage wie eine gähnende Schlucht auftut.
Natürlich nur, wenn dir mein Blog gefällt. *lacht*
Ernsthaft, Facebook für Seiten ist ein sehr, sehr problematisches Unterfangen. Solange ich noch mein Privatprofil hatte, gab es ungefähr das Zwanzigfache an Reichweite. Dadurch, dass ich jetzt nur mehr die Seite renne, geht Facebook davon aus, dass ich ein Unternehmen mit viel Budget bin. Aus diesem Grund stoppt es die Reichweite im News Feed aller Personen, die Jannis Raptis geliked haben und lässt die Postings erst erscheinen, wenn ich dafür bleche.
Ich hasse diese gottverdammten Heuchler.
Merk dir eines, lieber Leser: Independent Artist zu sein, besteht zu 90% aus Frust und zu 10% Prozent aus Single Malt.
Okay, langsam überstrapaziere ich diesen Meme.
Übrigens möchte ich ab Sonntag, also ab heute Abend mit einem Podcast beginnen, der wöchentlich, also jeden Sonntag STATT dem geschriebenem Wort hochgeladen werden wird.
Schaun wir mal, ob ich das hinkriege mit der Umsetzung und den Maschinen.
Gesegneten Sonntag, Bruder/Schwester.
Wir hören uns heute Abend!
(Jannis Raptis, „Ansichten eines Troubadours“ Blog 2017, www.jannisraptis.com)