Es war eine harte Woche für uns alle, so denke ich.

Eine Woche der Kälte und der Aporie.

Hast du manchmal auch das Gefühl, dass bestimmte Zustände und Gedanken in der Luft schwirren und sich in viele Menschen gleichzeitig nisten, sodass viele von uns zur selben Zeit die gleichen Gedanken haben?

Es gibt zum Beispiel Tage, da bekomme ich zehn SMS von komplett verschiedenen Personen, in denen durch die Blume das Gleiche drinnen steht.

Ist das nicht faszinierend?

Einen schönen, verspäteten Freitag *lacht*, lieber Leser!

Nachdem ich Freitag und Samstag ganztags in den Sonic Live Studios gesteckt und recorded habe, bin ich leider nicht zum Bloggen gekommen.

Die Albumaufnahmen laufen super! Bass und Schlagzeug sind im Kasten. Es ist ein unglaubliches Gefühl, deine eigenen Lieder durch die Boxen zu hören. Ein Gefühl der Zufriedenheit, der Selbstachtung und schlussendlich der Freude.

 

 

Natürlich bin ich noch meilenweit davon entfernt, so etwas wie Glückseligkeit zu verspüren, aber ich denke, wer in solch einer verkommenen Welt lebt, muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass dieser Zustand womöglich nie eintreten wird.

Schön gesprochen, Raptis. Darauf trink ich!

img_0539

Zu diesem Thema habe ich ein sehr, sehr, sehr, sehr schönes Interview von einem meiner Lieblings-Musiker gefunden. Es ist zwar auf Griechisch, hat aber englische Untertitel.

Ich war so unfassbar beeindruckt. Und das Schönste: Der Typ, der wirklich sehr, sehr berühmt ist in Griechenland, strahlt nur so vor Bescheidenheit, Seriosität und Erdung.

Ich bewundere solche Menschen zutiefst.

Ich weiß gar nicht, was mir am besten gefällt!

Zum Beispiel die Frage, ob eine Person die bewusste Entscheidung trifft, sich mit Musik zu befassen, oder ob die Musik diese spezifische Person aussucht.

Oder die Tatsache, dass Musik weitaus mehr (oder zumindest andere) Dinge ausdrücken kann als die menschliche Sprache. Dass Musik zu den wenigen verbliebenen „Dingen“ gehört, die es schaffen, Menschen zu vereinen, anstatt sie zu trennen. Denn tatsächlich ist die Spezies „Mensch“, abgesehen von Grenzen, Sprache und Kultur, sich in jederlei Hinsicht gleich.

Kurz gesagt: Das kollektive Unterbewusstsein ist exakt dasselbe für alle und Musik hat die Fähigkeit, längst vergessene Inhalte davon hervorzulocken und alle Menschen zu berühren, ganz gleich, wo sie sich gerade aufhalten.

Ebensowenig macht es für den Interviewten Sinn, zu versuchen, eine Botschaft verbreiten zu wollen, wenn man auf der Bühne steht. Er behauptet, wenn sowohl Musiker als auch Publikum es schaffen, in eine gute Stimmung zu kommen, kann Verbundenheit und Meditation entstehen. Das wieder geschieht nicht durch die Texte sondern durch die Musik. Diese Prozedur macht den Menschen zu einem Besseren.

Amen.

Gleichzeitig – und das gefällt mir so – versichert Thanasis uns, dass das Leben den Schmerz zu 100% garantiert.

Die Erklärung des argentinischen Dichters jedoch liefert eine wunderschöne Erklärung auf die existentiellen Fragen, allen voran Jene, ob das alles hier möglicherweise ein unnützes Unterfangen ist.

Er behauptet nämlich, dass die Utopie wie der Horizont ist. Jemand, der versucht, den Horizont zu erreichen, wird das niemals schaffen. Aber währenddessen wird er oder sie feststellen, dass er vorangeschritten ist.

Ja, das war im Wesentlichen auch eine brief summary des Interviews. Ich nehme an, du verstehst, warum ich so begeistert und inspiriert davon bin.

Selten höre ich einen Menschen sprechen und denk mir dabei: Danke! Bitte sprich weiter!

„Es gibt noch etwas Gutes auf dieser Welt, Herr Frodo“, um unseren Freund Sam Gamdschie zu zitieren, „und dafür lohnt es sich zu kämpfen.“

 

(Jannis Raptis, „Ansichten eines Troubadours“ Blog 2017, www.jannisraptis.com)

Hinterlasse einen Kommentar